typisch Jungs - typisch Mädchen

Die Schüler*innen der Klassen 3 und 4 der Grundschule Ausnang setzten sich im Januar bei einer pädagogischen Einheit vier Schulstunden aktiv mit dem Thema Stereotype auseinander. Gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin Melanie Schmidt wurde für dieses schwierige Wort zunächst folgende Definition entwickelt: Bestimmte Gruppen werden typische Eigenschaften zugeordnet wie zum Beispiel typisch Jungs oder typisch Mädels. D.h. wir glauben zu wissen wie Mädchen oder Jungen so sind: Jungs sind wild und frech, Mädchen ziehen gerne Kleider an. Anschließend schrieben die Jungs auf ein Plakat was für sie typisch Mädchen ist, während die Mädchen alles festhielten, was für sie typische Jungs ist. In der nachfolgenden Reflexion kamen sie zu der Erkenntnis, dass ihnen die Übung so leichtgefallen ist, da sie sich die Stereotype nicht spontan selber ausgedacht haben, sondern schon von klein auf über Eltern, Kindergarten, Schule oder Medien vermittelt bekamen. Nun galt es, die jeweils gesammelten typischen Eigenschaften in der Wirklichkeit zu überprüfen. Bei der Aufstellübung zeigte sich: Stereotype können stimmen, müssen es aber nicht, denn sie gelten nie für ALLE Jungs oder ALLE Mädchen. Und genau da liegt das Problem: Man kann Personen Unrecht tun und sorgt manchmal sogar dafür, dass Jungs gar nicht Dinge machen die typisch Mädels sind und umgekehrt. Hierzu wurden Situationen gesammelt, die diesbezüglich in der Klasse vorgefallen sind und gemeinsam überlegt, wie in Zukunft besser mit ihnen umgegangen werden könnte. Im Anschluss mussten die Schüler*innen ihre gefasten Vorsätze bei einer Teamübung gleich in die Tat umsetzen.